HATHA YOGA ASANA: Halasana - Pflug

Ich verweile in dieser Haltung, die so viel mehr ist als eine körperliche Übung. Sie ist eine Metapher für das Loslassen, für das Hin- und Herschwingen zwischen den Polen von Stärke und Losgelassenheit.

ASANASASANAS/MEDITATIVES SCHREIBEN

6/17/20252 min lesen

HATHA YOGA ASANA: Halasana - Pflug

Ich achte auf den Körper und seine Grenzen, vertraue auf das, was er mir sagt. Die Pose mag für einige zu intensiv sein – ein gewisser Druck auf den Nacken oder Rücken, die Beschwerden, die mit Schwangerschaft oder anderen Einschränkungen einhergehen – doch für mich bleibt die Weisheit der Ruhe bestehen. Und so verlasse ich diese Position, wenn auch die Zeit des Verweilens und Loslassens sich zu Ende neigt. Es gibt keinen Eifer, keinen Zwang, nur ein stilles, tiefes Gefühl des Friedens, das in mir verweilt.

In der Stille des Raumes lege ich mich sanft auf den Rücken. Der Boden unter mir wird zu einem vertrauten Freund, der mich in seiner Ruhe aufnimmt. Langsam beginne ich, meine Füße hinter den Kopf zu senken, ein vorsichtiger, fast zärtlicher Akt der Hingabe. Meine Hände finden Halt am Boden, die Finger gleiten über den kühlen Untergrund, während sie den Rücken stützen. So wie der Fluss sich ruhig in das Bett seines Flusses senkt, so senke auch ich mich in die Weite der Stille, die mich umgibt.

Mit jedem Atemzug fühle ich, wie sich mein Körper immer weiter in die Dehnung begibt. Die Hüften sollen den Boden erreichen, und ich lasse sie in dieser sanften Ruhe sinken. Doch, wie alles im Leben, ist auch diese Übung nicht starr, sondern lebendig, fließend – die Balance ist nicht zu suchen, sie ist zu finden, wie ein verborgener Schatz in der Tiefe meines Wesens.

Ich verweile in dieser Haltung, die so viel mehr ist als eine körperliche Übung. Sie ist eine Metapher für das Loslassen, für das Hin- und Herschwingen zwischen den Polen von Stärke und Losgelassenheit. 30 Sekunden bis 1 Minute – die Zeit verliert sich hier, bleibt in der ruhigen Schwingung des Moments stehen.

Wenn ich aus dieser Stellung hinausgleite, geschieht es in derselben Achtsamkeit, mit der ich eingetreten bin. Langsam, ganz behutsam, drehe ich mich nach unten, lasse den Rücken mit einer sanften Bewegung wieder auf den Boden sinken, ich lasse den Horizont eines anderen Lebens in mir selbst zurück.

Sollte die Dehnung des Körpers nicht ganz in Harmonie mit der Flexibilität stehen, so modifiziere ich – ein Kissen unter den Füßen, die Finger ineinander verschränkt, wenn meine Hände zu weit entfernt sind. Und trotzdem bleibt der Geist ruhig und gelassen, als wüsste er, dass es kein Ziel gibt, das er erreichen muss. Es ist das Loslassen, das Ruhen in der Bewegung, das ich suche.

In dieser Pose dehnt sich der Rücken, sowie das Herz und der Geist. Es ist eine Stille, die sowie von außen kommt, als auch aus der Tiefe meines inneren Seins. Die Schilddrüse, das Herz, die Organe, sie erwachen zu einer sanften Aktivität, und der Atem trägt mich wie eine Welle, die sich von der Küste des Verstandes entfernt. Ich fühle die Weite in mir, die sich mit jedem Moment vertieft und vergrößert.

Ich achte auf den Körper und seine Grenzen, vertraue auf das, was er mir sagt. Die Pose mag für einige zu intensiv sein – ein gewisser Druck auf den Nacken oder Rücken, die Beschwerden, die mit Schwangerschaft oder anderen Einschränkungen einhergehen – doch für mich bleibt die Weisheit der Ruhe bestehen. Und so verlasse ich diese Position, wenn auch die Zeit des Verweilens und Loslassens sich zu Ende neigt. Es gibt keinen Eifer, keinen Zwang, nur ein stilles, tiefes Gefühl des Friedens, das in mir verweilt.